Nach einer wechselvollen Geschichte des Briefmarkenwesens in China seit der Kaiserzeit verschob sich mit dem Börsencrash 2015 der Anlegermarkt in den Bereich der Briefmarken, quasi als Ersatzwährung mit identischen Vorgehensweisen wie am Aktienmarkt.

Die chinesische Leidenschaft für das Sammeln der Briefmarken aus dem eigenen Land ist auch nach Europa geschwappt. Chinas Briefmarken sind auch hierzulande begehrte Sammlerobjekte für Sammlung, Ankauf und Verkauf. Bei Fragen zu Ihrer Sammlung von Briefmarken berät Sie gerne das Briefmarkenauktionshaus Dreiländereck e.K. Die Beratung und der Ankauf von Briefmarken ist in jeder Stadt der Schweiz und Deutschlands möglich.

Die Chinesen sind seit der Erlaubnis vor 30 Jahren begeisterte Sammler von Briefmarken und Münzen des eigenen Landes. Zuvor war es verboten.

Mit dem Börsencrash 2015 verschob sich in China der Anlegermarkt in den Bereich der Briefmarken, quasi als Ersatzwährung mit identischen Vorgehensweisen wie am Aktienmarkt. So stellt sich vielen Sammlern die Frage nach dem Wert Ihrer Briefmarkensammlung.

Etwa ein Drittel aller weltweiten Briefmarkensammler sind in China ansässig. Sie sammeln und handeln bevorzugt die chinesischen Marken. Briefmarken werden als wertvolle Geldanlage gesehen. Ein sehr hoher Preis wurde z. B. mit der Marke „Lan Junyou“ aus dem Jahr 1953 erzielt. Hier eine weitere, beispielhafte Abbildung:

Tendenziell gleichen chinesische Händler eher Spekulanten, so dass es regelrechte Preiswellen gibt. In diesem Zusammenhang können auch Briefmarken aus den Zeiten der deutschen Kolonialzeit interessante und hochpreisige Objekte auf dem chinesischen Briefmarkenmarkt werden, die bei Auktionen hohe Preise erzielen können.

Deutsche Auslandspostämter in den Kolonien hatten einen schweren Stand, da sie den Postverkehr zum Mutterland halten mussten und zeitgleich die Kommunikationswege innerhalb der Kolonie nach europäischer Vorgabe aufbauen mussten. Der teure Auslandspostverkehr wurde bald durch das Inlandporto auch in den Kolonien abgelöst. Neben Sondermarken für die Kolonien galten die Reichsmarken als Vorläufer bis zum Einsatz der Überdruckmarken.

Nach der zögerlichen Kolonialpolitik Bismarcks bot die Ermordung zweier Missionare in der Kiautschou Bucht die Möglichkeit der deutschen Besetzung in China. Die folgenden diplomatischen Verhandlungen führten 1898 zum Pachtvertrag der Region für 99 Jahre.

Schon zuvor, im Jahr 1861, gab es eine Handelsvereinbarung zwischen China und Deutschland, da China einen guten Absatzmarkt für deutsche Produkte war und umgekehrt auch chinesische Waren in Deutschland willkommen waren. Deshalb gab es bereits einzelne Handelsniederlassungen, die jedoch nicht als ausreichend eingeschätzt wurden. Erst der unglückliche Vorfall in der Kiautschou-Bucht führte zur gewünschten deutschen Region mit deutscher Verwaltung in China.

Kiautschou war hiermit keine klassische Kolonie wie z. B. in Afrika oder in der Südsee, sondern sollte vertragsgemäß den Güteraustausch zweier großer Wirtschaftsgebiete ermöglichen. Auch war der Aufbau eines Stützpunktes der deutschen Kriegsmarine geplant, was die Erschließung des Hinterlandes mit seinen reichen Bodenschätzen erforderte. Neue Eisenbahnlinien wurden eingerichtet, die den Transport eines Briefes von Berlin nach Kiautschou in 12 Tagen ermöglichte.

Zur gleichen Zeit erhoben sich in China die sogenannten Boxeraufstände, die alles Ausländische im eigenen Land bekämpften. Als China 1900 schließlich offiziell den Westmächten den Krieg erklärt kommt es zu Kämpfen und der Aufstand wird blutig niedergeschlagen. Durch die sogenannte „Hunnenrede“ von Kaiser Wilhelm II. wird das grausame Image der Deutschen untermauert. Auch die Vereinbarungen mit China zum Boxeraufstand treffen das Land hart.

Mit dem nun möglichen Handel entwickelt sich auch zunehmend der Postverkehr. Das erste Postamt öffnete 1898 in Tsingtau, das für das gesamte Gebiet der Kiautschou Bucht zuständig war. Zunächst wurden Freimarken des Reiches verwendet, mit den unterschiedlichsten Stempeln versehen oder mit dem diagonalen Landesaufdruck wie es bereits in Kolonien gehandhabt wurde. Ab 1901 gab es den diagonalen Landesaufdruck nur noch für Korrespondenz im restlichen China, in der Region Kiautschou etablierte sich der diagonale Aufdruck „Kiautschou“. Eine weiter Neuerung war 1905 Abrechnung in der chinesischen Dollarwährung.

Mit dem Ersten Weltkrieg wird die Region Kiautschou 1914 von den Japanern besetzt und 1922 an China zurückgegeben. Die deutsche Kolonie ist somit Geschichte.

Sollten Ihre chinesischen Briefmarken noch nicht Geschichte sein, stehen Ihnen selbstverständlich Sachverständige kompeten beiseite zur Information, Beratung und Schätzung Ihrer Briefmarkensammlung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert