Selbst wer kein Sammler von Briefmarken ist, der wird vom „Samsen Nai Philatlic Museum“ begeistert sein. Hier wird die Historie des Königreiches Thailand und seiner Könige auf originelle Weise dokumentiert: auf Briefmarken.
Die detaillierte Geschichte des südostasiatischen Königreiches Thailands und allen voran die des Königs Bhumibol, der das Land von 1946 bis 2016 regierte, wird anhand von Briefmarken erzählt.
Nach vielen Wirren etablierte sich die Chakri Dynastie im 18. Jahrhundert in Thailand und stellt noch heute den seit Dezember 2016 regierenden König Maha Vajiralongkorn, Sohn des legendären Königs Bhumibol und von Königin Sirikit.
Ab 1855 wurde das Land Siam genannt und zahlreiche westliche Errungenschaften, deren Grundstein die Kolonialmächte mit der damaligen Regierung legten, kamen in das Land. Nach einer Beteiligung am 1. Weltkrieg, trotz anfänglicher Neutralität zwischen britischen und französischen Kolonialmächten, kam es 1932 zu einem unblutigen Umsturz gegen die absolute Monarchie, Siam wurde wieder zu Thailand. Auch in den 2. Weltkrieg war Thailand involviert, der Name wechselte nochmals.
König Bhumibol ist der weltweit und natürlich auch in Thailand am längsten regierende Monarch. 1946 wurde er zum König ernannt. Aufgewachsen ist er mit seinem älteren Bruder Ananda in den USA und am Genfer See. 1935 wurde sein Bruder Ananda zum König ernannt. Um ihre Ausbildung abzuschließen blieben die Brüder bis auf gelegentliche Heimataufenthalte in der Schweiz. 1946 wurde König Ananda im Königspalast erschossen aufgefunden. Nie konnte geklärt werden, ob es sich um Mord, Selbstmord oder einen Unfall handelte. So trat Bhumibol in die Fußstapfen seines Bruders und wurde König von Thailand. Dieser König wurde von seinem Volk unglaublich geliebt und verehrt, sein Tod löste eine große Volkstrauer aus. Sein gesamtes Leben und Wirken wurde auf Briefmarken abgebildet.
Das „Samsen Nai Philatlic Museum“ ist ein echter Geheimtipp, denn das Museum ist bei Touristen nicht bekannt. Dafür aber bei Briefmarken- und Münzsammlern aus aller Welt, die regelmäßig nach Bangkok pilgern, um an Auktionen teilzunehmen, Marken zu tauschen oder ihre Kollektion von den hier ansässigen Prüfern schätzen zu lassen.
Doch die eigentliche Attraktion befindet sich im zweiten Stock des Postgebäudes hinter dem Samsen Nai Postamt. Dies ist leicht zu finden, denn es befindet sich direkt an der BTS Saphan Kwai. Gleich am Ausgang des Skytrains sehen Sie schon das Post Office, doch Sie betreten es nicht, sondern begeben sich in den Hinterhof – dorthin wo Briefe und Pakete verladen werden.
Nur ein gigantisches Poster mit dem Antlitz des im Oktober 2016 verstorbenen König Bhumibol, das an einem unscheinbaren Hochhaus angebracht ist, weist darauf hin, dass sich im Inneren etwas Besonderes verbirgt.
In der Tat! Die Sammlung des thailändischen Briefmarkenmuseums umfasst die gesamte Geschichte des alten Siam und des thailändischen Postdienstes sowie die erstmalige Herausgabe von thailändischen Briefmarken-Kollektionen im Jahre 1947 während der Übergangs- und Regierungszeit von König Rama IX.
Zeitreise mit WOW-Effekt
Diese Ausstellung ist ganz anders als andere. Klar, das liegt schon allein daran, dass hier die detaillierte Geschichte eines Landes anhand von Briefmarken erzählt wird. Für Touristen, die sich also für die Kultur des Landes interessieren, eine interessante Exkursion.
Natürlich sind es auch Briefmarkensammler aus aller Welt, die diese Location regelmäßig aufsuchen.
„Asiatische Briefmarken erfreuen sich zunehmender Beliebtheit“, weiß der deutsche Geschäftsmann Gregor Gundersheimer, Seniorchef des Unternehmens „Briefmarkenauktionshaus Dreiländereck“ (Foto oben). Nach seinen Geschäftsterminen in Hong Kong und Singapur erledigt er auch immer wieder in der thailändischen Metropole Aufträge für sein internationales Klientel.
„Überall auf der Welt gibt es spezialisierte Prüfer, die Expertisen für besonders wertvolle Briefmarken ausstellen – so auch in Bangkok.Deshalb komme ich auf meinen Asienreisen immer wieder hierher, denn direkt im selben Gebäude des Briefmarkenmuseums werden thailändische Briefmarken auf ihre Echtheit und Wertigkeit geprüft.
Die weite Reise hat sich in diesem Fall wieder für meine Kunden gelohnt. Speziell diese internationalen Kontakte ermöglichen es mir, dass Briefmarken mit hervorragenden Ergebnissen verkauft werden können“.
Doch wie schon erwähnt – auch für Urlauber ist der Ausflug zur BTS-Station Saphan Kwai lohnenswert. Im Museum gibt es Postwertzeichen mit Bildnissen von mehreren Monarchen, insbesondere aber von König Bhumibol – und jede einzelne Marke dokumentiert eine andere Situation aus seinem Leben:
Bhumibol als Kind, als Student, als Mönch, als junger König, als Ehemann von Königin Sirikit, als Vater seiner Kinder, als Forscher, als Innovator und als „Vater der Nation“. Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden auch typische Festivals wie zum Beispiel Loy Krathong auf den Briefmarken festgehalten, oder besondere Anlässe der Chakri-Dynastie, u.a. die Krönungszeremonie von König Rama IX.
Das Museum beherbergt mehr als 800 spektakuläre Sammlungen aus Thailand sowie 200 weitere Kollektionen aus aller Welt.
Weitere Highlights:
- Die erste thailändische Briefmarke aus der Zeit von König Rama IV
- Ein über 120 Jahre alter viktorianischer Briefkasten
- Eine uralte, historische Briefwaage
Außer der ständigen Ausstellung im zweiten Stock gibt es auch eine Briefmarkenbibliothek in thailändischer und englischer Sprache sowie temporäre Schauen, die aktuellen oder außergewöhnlichen Geschehnissen gewidmet sind. Meist gibt es zu jedem Ereignis eine Sondermarke.
Hier sehen Sie die Highlights des Briefmarkenmuseums, das vor allem an den Kult-König Bhumibol erinnert!
Habe auch Sie Fragen zu oder Interesse an exotischen, asiatischen Briefmarken wenden Sie sich an das
Briefmarkenauktionshaus Dreiländereck e. K. Bei diesen Profis, die Preise aufzeigen und bar bezahlen, sind Sie aufgrund der Vorort-Erfahrungen in den besten Händen. Unsere Experten beraten Sie gerne kompetent und zuverlässig in allen großen Städten Deutschlands und der Schweiz, sowie nach Absprache ebenso im Ausland.